50/2020

„Schwimmen macht und hält gesund, Schwimmen lernen rettet Leben.“

Neue Daten zur Situation der öffentlichen Bäder

Mit dem Projekt „Bäderleben“ geht ab sofort eine neue Datenbank an den Start, die eine aktuelle Grundlage zum Bäderbestand in Deutschland abbildet. Ziel des gemeinsamen Projektes von der Bäderallianz Deutschland, der Hochschule Koblenz, dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft als Initiator und Geldgeber und weiteren Projektpartnern ist es, eine valide Datengrundlage und Übersicht zu allen öffentlichen Bädern und Wasserflächen in Deutschland bereit zu stellen. Dies gaben die am Projekt beteiligten Akteure am heutigen Montag in Berlin bekannt. Für den DOSB sagte Vizepräsident Breitensport Sportentwicklung Andreas Silbersack:  „Ohne Sportstätten gibt es keinen Sport.  Menschen, Schulen, Sportvereine benötigen funktionierende und anregende Sport- und Bewegungsräume – also auch Schwimmbäder. Schwimmen macht und hält gesund, Schwimmen lernen rettet Leben. Jedes Schwimmbad, dass als Folge der heute veröffentlichten Studie saniert oder gerettet wird, macht Sportdeutschland ein Stück besser.“

Der Vorsitzende der Bäderallianz, Achim Haag, erklärte: „Das Problem in den vergangenen Jahren war eine empirisch nicht ausreichend aussagekräftige Abbildung der Bädersituation in Deutschland. Verschiedene Datenquellen enthielten dabei viele Informationen ohne, dass klar war, ob dabei alle Bäder berücksichtigt werden konnten. Dem versuchen wir als Bäderallianz Deutschland entschieden entgegen zu wirken. Das Projekt ‚Bäderleben‘ bildet hierfür den perfekten Rahmen, um eine genaue Anzahl an Bädern inklusive ihrer Ausstattung und Verfassung festzuhalten.“

Durch die Seite baederleben.de, die mit dem 23. November 2020 online geht, soll die Bäderlandschaft in Deutschland und ihre Entwicklung langfristig und stets aktuell verfolgt werden. Neben wesentlichen Ausstattungsmerkmalen bietet „Bäderleben“ umfangreiche Informationen für unterschiedlichste Interessengruppen und eine aufwandsarme Aktualisierung. Projektleiter Prof. Dr. Lutz Thieme der Hochschule Koblenz sieht zudem den Vorteil, dass valide und aktuelle Daten helfen können, die meist sehr emotionalen bäderpolitischen Diskussionen in den Kommunen, den einzelnen Bundesländern und im Bund mit Fakten zu versorgen. Und: „Damit werden nachhaltigere Entscheidungen vor Ort und ein zielgerichteter Einsatz von Fördermitteln möglich.“ Darüber hinaus ist eine einfache geografische Suche nach Bädern („Bäder suchen“) und ein Vergleich zwischen verschiedenen Jahren möglich („Bäder Entwicklung“).

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) sieht das Projekt auf einem sehr guten Weg, die gesteckten Ziele innerhalb des geplanten Projektzeitraums bis Ende 2021 zu erreichen. „Die Schaffung valider empirischer Grundlagen zu Bädern für Leistungs-, Wettkampf-, Schul-, und Vereinssport sehen wir auch in einem Gesamtzusammenhang mit der geplanten Generierung von validen Daten zum gesamten Sportstättenbestand in Deutschland“, so Michael Palmen, Fachgebietsleiter Sportanlagen im BISp. „Bäderleben“ erfülle hier als Pilotprojekt die immens wichtige Aufgabe, für dieses große Ziel eines bundesweiten digitalen Sportstättenatlasses mögliche Wege und Methoden aufzuzeigen und zu testen.

Die Bereitstellung valider Daten ist ein wichtiger Schritt, die in den letzten Jahren zugenommenen Probleme mit Bezug zum Schwimmen zu lösen. Hierzu zählen vor allem der Rückgang der Schwimmfähigkeit im Kindesalter und eine marode beziehungsweise nicht mehr zeitgemäße Infrastruktur in vielen Bädern des Landes, weshalb auch die Bundespolitik längst auf den Plan gerufen ist. „Das Projekt ‚Bäderleben‘ ermöglicht durch die nun geschaffene Basis an empirischem Datenmaterial auch für die Politik eine bessere Beurteilungs- und Handlungsfähigkeit“, sagte Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, in Berlin.

Gepflegt wird die Online-Datenbank insbesondere durch die Hilfe sogenannter Badpaten. Das sind bei baederleben.de registrierte Nutzer, die für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten in ihrem Bad zuständig sind. Besucher der Seite können Vorschläge zu Bädern einreichen, die die Badpaten verwalten und annehmen oder ablehnen. Der genaue Ablauf, die Aufgaben der Badpaten und die Möglichkeiten des Engagements werden auf der Homepage im Reiter „Badpaten“ näher erläutert. Dazu Prof. Thieme: „Wir laden alle Interessenten ein, die Datenbasis weiter zu füllen und dann natürlich auch die gesammelten Daten zu nutzen. Bäderleben kann so eine wichtige Funktion auf dem Weg zu einem digitalen Sportstättenatlas für Deutschland einnehmen.“

Die Bäderversorgung der hohen Anzahl von Grundschulkindern sicherzustellen und die Schwimmausbildung auf allen Ebenen massiv zu fördern, ist Forderung der Bäderallianz Deutschland, die ihr Sprecher Achim Haag sehr deutlich machte. Er sagte auch: „Öffentliche Bäder sorgen für Wohlbefinden, ermöglichen die Teilhabe an der Gesellschaft und helfen so, Zivilisationskrankheiten zu bekämpfen.“

Über die Bäderallianz Deutschland
Die Bäderallianz Deutschland ist ein Zusammenschluss von Verbänden, die sich das Ziel gesetzt haben, gemeinsam für den Erhalt der Deutschen Bäderlandschaft zu kämpfen. Gemeinsam fordern sie die Politik auf, die Nachhaltigkeit der heimischen Bäder deutlich zu steigern, den erheblichen Sanierungsstau zu lösen und die öffentliche Daseinsvorsorge der Bäder langfristig zu fördern und zu sichern.

Medienkontakt:
Achim Wiese, Koordinator Bäderallianz Deutschland
achim.wiese@bgst.dlrg.de
Telefon: 05723-955440
Mobil: 0170-9096107