45/2021

IOC nominiert 29 Athlet*innen für das Refugee Olympic Team

Sechs vom DOSB betreute Sportler*innen reisen mit nach Tokio

Nachdem das zehnköpfige Refugee Olympic Team in Rio 2016 seine Premiere feierte und von allen Seiten hervorragend aufgenommen wurde, wird es auch in diesem Jahr wieder eine Mannschaft für Geflüchtete geben, die bei den Olympischen Spielen in Tokio antreten werden. Das Team wächst dabei auf 29 Athlet*innen. Auch sechs vom DOSB betreute Sportler*innen, die in Deutschland leben und trainieren, dürfen sich über eine Nominierung freuen. Das Team ist ein fester Bestandteil der Olympischen Spiele und wird gleich allen anderen Mannschaften behandelt. Die Sportler*innen werden unter der Olympischen Flagge antreten und von der ehemaligen, kenianischen Marathon-Weltrekordhalterin, Tegla Loroupe, betreut werden, die das Team als Chef de Mission bereits in Rio 2016 begleitete. Die Athlet*innen des Refugee Olympic Team werden anhand ihrer sportlichen Leistungen sowie ihres persönlichen Hintergrundes ausgewählt. Voraussetzung für die Aufnahme ist ein vom UNHCR anerkannter Status als Flüchtling.

Seit 2015 unterstützen das Internationale Olympische Komitee und der Deutsche Olympische Sportbund Athlet*innen, die ihre Sportkarrieren aufgrund von Flucht unterbrechen mussten. Angesichts der großen Fluchtbewegungen des Jahres 2015 hat das IOC ein Stipendienprogramm aufgesetzt, das Flüchtlingsathlet*innen in der Fortsetzung ihrer leistungssportlichen Laufbahn unterstützt. Insgesamt 55 Sportler*innen aus 13 Ländern erhalten aktuell ein solches Stipendium des IOC. Acht von ihnen leben und trainieren unter professionellen Bedingungen in Deutschland. Mit der offiziellen Nominierung zeigt sich nun, dass der DOSB damit nicht nur das Nationale Olympische Komitee ist, das weltweit die meisten dieser besonderen Stipendiaten betreut, sondern auch das NOK mit den meisten Athlet*innen im Refugee Olympic Team sein wird.

Die Vorstandsvorsitzende des DOSB, Veronika Rücker, sagt: “Die Teilnahme an den Olympischen Spielen als Höhepunkt einer jeden leistungssportlichen Karriere ist angesichts der schwierigen Umstände, unter denen diese Athlet*innen die Nominierungen vollbracht haben, umso mehr zu würdigen. Sie sind starke Vorbilder, insbesondere für diejenigen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Der DOSB ist stolz darauf, diese Sportler*innen auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen unterstützen zu dürfen. Wir wünschen ihnen alles Gute und viel Erfolg für Tokio!”

Die vom DOSB betreuten Athlet*innen des diesjährigen Refugee Olympic Teams:

Kimia Alizadeh

  • Herkunft: Iran
  • Sportart: Taekwondo (-57 kg)
  • Trainingsstätte: Aschaffenburg
  • In Deutschland seit: 2020

Saeid Fazloula

  • Herkunft: Iran
  • Sportart: Kanu-Rennsport (Kajak, 1000 m)
  • Trainingsstätte: Karlsruhe
  • In Deutschland seit: 2015

Yusra Mardini

  • Herkunft: Syrien
  • Sportart: Schwimmen (100 m Schmetterling)
  • Trainingsstätte: Bundesstützpunkt Schwimmen Hamburg/Schleswig-Holstein
  • In Deutschland seit: 2015

Alaa Maso

  • Herkunft: Syrien
  • Sportart: Schwimmen (50 m Freistil)
  • Trainingsstätte: Olympiastützpunkt Niedersachsen (Hannover)
  • In Deutschland seit: 2015/2016

Wessam Salamana

  • Herkunft: Syrien
  • Sportart: Boxen (57-63 kg)
  • Trainingsstätte: Völklingen
  • In Deutschland seit: 2015

Wael Shueb

  • Herkunft: Syrien
  • Sportart: Karate (Kata)
  • Trainingsstätte: GKV Lotus Eppertshausen e.V.
  • In Deutschland seit: 2015