6/2023, 21.01.2023

DOSB-Neujahrsempfang geht dorthin, wo der Sport zuhause ist

Start ins Sportjahr in Turnhalle der TG Bornheim (Frankfurt)

Nach guten Jahren im Kaisersaal des Frankfurter Römers fand der traditionelle DOSB-Neujahrsempfang in diesem Jahr an der Basis statt.  

Im Sportcenter der Turngemeinde Bornheim 1860 e.V. startete der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Samstag gemeinsam mit Top-Talenten aus dem bundesdeutschen Nachwuchs, Vertretern der DOSB-Mitgliedsorganisationen und Partnern aus Politik, Wirtschaft und Medien in das Sportjahr 2023. 

Im Mittelpunkt standen Inhalte, die eng mit den Erwartungen und Hoffnungen der knapp 87.000 Sportvereine in Deutschland verbunden sind. Die Folgen von Pandemie und Energiekrise belasten Menschen und Strukturen im Sport. Gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium arbeitet der DOSB mit der Restart-Kampagne daran, die Vereine zu unterstützen. Das Kampagnen-Motto, „Dein Verein. Sport, nur besser.“ zog sich als zentrale Botschaft durch den Empfang.  

Gemeinsam machten Sport und Politik deutlich, dass der Sport im Jahr 2023 vor großen Herausforderungen steht, für die er auf gute Lösungen und starke Partner*innen bauen kann. 

DOSB-Präsident Thomas Weikert: „Wir sind in diesem Jahr ganz bewusst an die Basis gegangen - aus dem Kaisersaal in die Turnhalle – und ehren damit knapp 87.000 Sportvereine und ihre Angebote, Sport zu treiben und ein aktives Leben zu führen. Pandemie und Energiekrise belasten die Vereine, aber sie sind kreativ und widerstandsfähig und sie bekommen immer mehr Hilfen auch aus der Politik. Dankbar sind wir auch für das ReStart-Programm, dessen begleitende Werbekampagne ab der kommenden Woche bundesweit startet und mit dem wir das Land in Bewegung bringen wollen.“  

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Der Sport ist nach der Pandemie wieder zurück. Das liegt vor allem an den vielen großartigen Vereinen, die unter der Corona-Pandemie gelitten, aber großes Durchhaltevermögen gezeigt haben. Mit unserem ReStart-Programm unterstützen wir den Sport bei diesem Neustart. Wir stehen an der Seite der Sportlerinnen und Sportler und der Vereine. Denn der Sport ist entscheidend für die körperliche und psychische Gesundheit jedes Einzelnen. Und der Sport trägt gerade in schwierigen Zeiten besonders zur Integration und zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei – für alle Menschen, von klein auf, ganz gleich, wo sie aufwachsen und wo ihre Wurzeln sind.“ 

Hessens Innen- und Sportminister Peter Beuth: „Es herrscht große Erleichterung, dass wir wieder zusammenkommen können, hier und heute ebenso wie insgesamt im Sport, das stärkt den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Die Mitgliederzahlen der hessischen Vereine steigen ganz langsam wieder an. Wir haben versucht, die Einschränkungen durch die Pandemie so gering wie möglich zu halten, hier müssen wir weiter am Ball bleiben. Mit Blick auf den Standort Frankfurt hoffe ich, dass wir gemeinsam mit der Stadt und dem Bund sowie den großen Sportverbänden die Otto-Fleck-Schneise zu einem Sportcampus Deutschland weiterentwickeln können.“ 

Mike Josef, Dezernent für Planen, Wohnen und Sport der Stadt Frankfurt: „Die Sportvereine haben in den vergangenen Monaten eindrucksvoll gezeigt, mit welchem Engagement und mit welcher Innovationskraft sie sich den wechselnden Herausforderungen stellen. Aber sie brauchen dafür die Unterstützung der Politik, und das ReStart-Programm des Bundes setzt hier ein wichtiges Zeichen. Ich freue mich auf großartigen Sport in diesem Jahr, ob im Verein, wie hier in der TG Bornheim, oder auf den Straßen, in den Hallen oder in den Stadien. Vor allem freue ich mich auf den Besuch der indischen Delegation hier in Frankfurt, die bei den Special Olympics in Berlin an den Start gehen wird.“ 

Petra Römer, Erste Vorsitzende der TG Bornheim: „ReStart wird uns definitiv helfen, sowohl bei der Rückgewinnung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wie auch bei den Mitgliederzahlen. Die Sportvereine können vieles aus eigener Kraft erreichen, aber in den beiden Krisen Pandemie und Energie ist Unterstützung aus dem politischen Raum unverzichtbar und willkommen.“ 

In die Zukunft gerichtet ist die Auszeichnung, die der DOSB und die Sparkassen-Finanzgruppe gemeinsam vornehmen. Bereits seit 2009 werden die besten Nachwuchstalente aus den Eliteschulen des Sports als Eliteschüler*innen des Sports geehrt.  

„Eliteschülerin“ des Jahres 2022 ist die Para Ski-Nordisch Athletin Linn Kazmaier, die von den Paralympischen Spielen Peking 2022 als zweitjüngste Athletin der Spiele eine Gold-, drei Silber- und eine Bronze-Medaille von den Wettbewerben im Langlauf und Biathlon mit nach Hause brachte. Ein Novum gab es auf dem zweiten Platz, den sich die beiden Diskuswerfer Mika Sosna und Marius Karges teilen. Im Jahr 2022 kam es nicht nur einmal zu einem engen Zweikampf zwischen den beiden Sportlern, die gemeinsam die Weltspitze in der U20-Konkurrenz anführen. Sosna warf U20-Weltrekord, Karges wurde U20-Weltmeister. Platz drei bei der Wahl der Eliteschüler*innen des Sports ging an den Bahnradfahrer Bruno Keßler. Der 17-jährige Bahnradsportler sicherte sich bei der in Tel Aviv durchgeführten Junioren WM einen kompletten Medaillensatz in den Bahndisziplinen Punktefahren, 4er-Mannschaft und Madison.  

Den vier Ausnahmesportler*innen wurden durch die Sparkassen-Finanzgruppe Stipendien in Höhe von 5.000 Euro für den ersten Platz bzw. 3.000 Euro für die Plätze zwei und drei überreicht. Die Ehrung übernahm Stefan Reuß, Geschäftsführender Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen: “Ohne den Nachwuchs gibt es keine Spitze – das gilt sowohl im Sport als auch im Berufsleben und daher ist die Förderung junger Menschen sehr wichtig. Die Auszeichnung der Eliteschüler*innen ist uns ein besonderes Anliegen, um den Stellenwert der dualen Karriere zu unterstreichen und die Leistung der jungen Athletinnen und Athleten in Schule und Sport gebührend zu würdigen."    

Dank für zurückliegendes Engagement im deutschen Sport zollten die Teilnehmer*innen des Neujahrsempfanges drei Persönlichkeiten, die mit der DOSB- Ehrennadel für besondere Verdienste um die Förderung und Entwicklung des Sports auszeichnete: Werner E. Klatten hat lange und erfolgreich Vorstand und Aufsichtsrat der Stiftung Deutsche Sporthilfe geleitet. Er entwickelte die Stiftung als Förderer von Aktiven, Bindeglied zwischen Sport, Wirtschaft und Gesellschaft sowie als Wegbereiter für Hochbegabtenförderung. Dr. Rolf Müller, der ebenfalls langjährige Präsident und Ehrenpräsident des Landessportbundes hat sich mit seinem herausragenden ehrenamtlichen Engagement über fünf Jahrzehnte hinweg für Sportlerinnen und Sportler in Hessen eingesetzt. Er hat sich große Verdienste um die Förderung des Sports und des Vereinswesens erworben. Jürgen Schorn hat seit 2015 als Präsident und danach als Ehrenpräsident von WAKO Deutschland entscheidend dazu beigetragen, dass das Kickboxen in Deutschland Struktur und einen funktionierenden Verband bekam. Der Anteil weiblicher Kickboxerinnen stieg, Wettkampfsystem und Kampfrichterausbildung wurde vorangetrieben, 2017 erfolgte die Aufnahme des Bundesfachverband für Kickboxen e.V. WAKO Deutschland im DOSB. 

Den sportlichen Rahmen im Sportcenter der Turngemeinde bildeten die rhythmische Sportgymnastin Melanie Dargel von der TG Worms, die eine Kür mit Ball zeigte, sowie Special Olympics-Athlet Andreas Gramsch und Judo-Partner Lukas Ehresmann, beide vom 1. Budokan Hünxe e.V., die eine Kata, eine festgelegte Choreografie aus Judo-Techniken, präsentierten.