47/2021

Deutsches Sportabzeichen trotzt Corona

Rund 400.000 Menschen legen 2020 das Deutsche Sportabzeichen ab

Die Strahlkraft des deutschen “Fitnessordens” wirkt trotz Pandemie bundesweit in weite Teile der Bevölkerung. Trotz geschlossener Schwimmbäder, abgesagter Sportabzeichen-Treffs und eingeschränktem Schulbetrieb haben es 400.000 Menschen unter erschwerten Bedingungen geschafft im Jahr 2020 das Deutsche Sportabzeichen (DSA) abzulegen. Dies ergab die kürzlich erhobene Statistik des Deutschen-Sportabzeichen-Teams des Ressorts Präventionspolitik und Gesundheitsmanagement im DOSB.

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 382.037 absolvierte Sportabzeichen beim DOSB eingereicht. Darin sind auch das Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung (2.877 Sportabzeichen in 2020), Abnahmen im Bereich der Bundeswehr (2.199 Sportabzeichen in 2020) sowie im Ausland erworbene Sportabzeichen (1.227 Sportabzeichen in 2020) enthalten. Neben insgesamt 134.076 Erwachsenen zählen mit 247.961 abgelegten Sportabzeichen vor allem Kinder und Jugendliche zu den Absolvent*innen.

DOSB-Vizepräsident Breitensport und Sportentwicklung Andreas Silbersack sagt: „Auch für das Sportabzeichen war das Corona-Jahr 2020 mit Sportstättenschließungen und Lockdowns eine harte Prüfung. Umso mehr beeindruckt mich, wie gegen alle Widerstände Sportreibende in beachtlicher Zahl die Prüfungen absolviert, Prüfer*innen das Beste aus den reduzierten Möglichkeiten gemacht und die Partner des Sportabzeichens ihre wertvolle Unterstützung solidarisch aufrechterhalten haben. Gemeinsam mit unseren Landessportbünden bin ich zuversichtlich, dass das Sportabzeichen auf dieser soliden Basis in eine bewegte und engagierte Zukunft durchstarten kann.“

Wenngleich der Anteil der abgelegten Sportabzeichen nicht an den von 2019 (758.168 Sportabzeichen in 2019) anknüpfen kann, so zeigt sich, dass viele Vereine, DSA-Prüfer*innen und DSA-Absolvent*innen passende Möglichkeiten geschaffen haben, das Deutsche Sportabzeichen überhaupt erwerben zu können. Dabei haben zahlreiche Gründe das Ablegen immens erschwert. So war es beispielsweise durch Schulschließungen und Wechselunterricht kaum bis gar nicht möglich das Sportabzeichen an Schulen zu erwerben. Daneben haben viele Sportabzeichen-Treffs nicht stattfinden können. Auch die Deutsche Sportabzeichen-Tour musste abgesagt werden.

Besonders bitter war allerdings, dass die im Deutschen Sportabzeichen enthaltene Prüfung der Schwimmfertigkeit nicht abgelegt werden konnte, weil die Schwimmbäder geschlossen waren. Um das DSA überhaupt ablegen zu können, musste umgedacht werden. “Der Pandemieverlauf ist immer noch schwer abschätzbar, die Problematik beim Schwimmen ist gravierend. Deshalb haben wir beschlossen, das Ablegen des Schwimmnachweises und der Schwimmdisziplin in den Gruppen Ausdauer und Schnelligkeit für das Abnahmejahr 2020 bis zum 31.12.2021 zu verlängern”, so Dr. Mischa Kläber, Verantwortlicher für das Deutsche Sportabzeichen im DOSB.

Das Deutsche Sportabzeichen ist der Fitness-Test für alle: Es ist die höchste Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports und wird als Leistungsabzeichen für überdurchschnittliche und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit verliehen. Die zu erbringenden Leistungen orientieren sich an den motorischen Grundfähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Aus jeder dieser Disziplingruppen muss eine Übung erfolgreich abgeschlossen werden. Der Nachweis der Schwimmfertigkeit ist notwendige Voraussetzung für den Erwerb des Deutschen Sportabzeichens. Auch Menschen mit Behinderung können das Deutsche Sportabzeichen erwerben. Die Bedingungen für Menschen mit Behinderung wurden vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) im Einvernehmen mit dem DOSB festgelegt und sind im Handbuch "Deutsches Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung" beschrieben.

Weitere Informationen zum Deutschen Sportabzeichen finden Sie hier.