68/2018

DOSB-Gleichstellungspreis für den Landessportbund NRW

Herausragendes Vorbild für Respekt und Wertschätzung und gegen Gewalt im Sport

Der Landessportbund (LSB) Nordrhein-Westfalen wurde am heutigen Freitag in Berlin mit dem Gleichstellungspreis des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ausgezeichnet.

Mit dem Preis würdigt der DOSB beispielhaftes Engagement für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern im Sport. Anlässlich des Jubiläums zum zehnjährigen Bestehen der Aktion „Starke Netze gegen Gewalt“, mit der der DOSB gemeinsam mit Partner/innen und Sportvereinen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen kämpft, wurde die Ehrung in diesem Jahr unter dem Leitmotiv „Vorbilder für ein respektvolles, gewaltfreies Miteinander im Sport!“ ausgeschrieben.

Die Laudatio für den LSB Nordrhein-Westfalen hielt Steffi Nerius, ehemalige Welt- und Europameisterin im Speerwurf und heutige Leiterin des Sportinternats Leverkusen. Sie sagte, sie wisse aus eigener Erfahrung um den hohen Wert eines sicheren Umfeldes im Sport. Sie lobte den langjährigen und beharrlichen Einsatz des LSB für Respekt und Wertschätzung und bescheinigte ihm, ein Leuchtturm im gemeinnützigen Sport zum Thema ‚Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport‘ zu sein.

Die Vorsitzende der Jury, DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung, Petra Tzschoppe, hob hervor, dass der LSB NRW mit seinem Engagement aus einer Reihe qualitativ hochwertiger Bewerbungen um den Gleichstellungspreis noch einmal herausgeragt habe. Bereits 1997 wurde das Thema mit der Pilotstudie zur 'Gewalt gegen Mädchen und Frauen im Sport' im nordrhein-westfälischen Sport auf die Agenda gehoben. Seither wurden die finanziellen und personellen Ressourcen stetig ausgebaut, um die Aktivitäten gegen sexualisierte Gewalt im Sport entschlossen weiterzuentwickeln. Dieses umfassende, gesamtverbandliche Engagement des LSB sei vorbildlich. Tzschoppe verdeutlichte zugleich: „Der Kampf gegen jegliche Form von Diskriminierung und Gewalt ist ein bedeutsames Thema für uns alle, um Chancengleichheit im Sport und in der Gesellschaft herzustellen. Der DOSB setzt sich mit seinen Partnerinnen und Partnern aktiv dafür ein. Unser Dank geht an alle, die uns in Politik, Gesellschaft und Sport dabei unterstützen!“

„Gewalt gegen Frauen ist kein Problem am Rande unserer Gesellschaft“, betonte Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesfrauenministerium, und hob die Bedeutung enger Zusammenarbeit hervor: „Nur wenn wir all unsere Kräfte bündeln, werden wir nachhaltig Erfolg haben. Deshalb ist es so wichtig, dass der DOSB und die Sportvereine auch auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ des Frauenministeriums hinweisen und mit Beratungsstellen kooperieren. Der Sport kann Frauen helfen, Hilfe zu finden. Sport schafft Gemeinsamkeit und Vertrauen. Ein Gespräch nach dem Training kann der Anfang sein, der Gewalt zu entkommen.“

Mit genau dieser Intention betrat der DOSB vor zehn Jahren mit seiner bundesweiten Aktion Neuland, in dem er unter anderem Frauenberatungsstellen, kommunale Gleichstellungsstellen und Kampfsportverbände im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zusammenbrachte. Daran erinnerte die Initiatorin und damalige DOSB-Vizepräsidentin Ilse Ridder-Melchers in einer Grußbotschaft. Sie dankte allen Aktionspartnerinnen, die diese Aktion 2008 mit allen Bundesministerien aus der Taufe gehoben hatten.

Zahlreiche Gäste der Verleihung des DOSB-Gleichstellungspreises hatten bereits unmittelbar davor im Haus der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern am Forum „Safe Sport“ teilgenommen und sich darüber ausgetauscht, wie Sportorganisationen die Prävention sexualisierter Gewalt weiterentwickeln können.

Foto-Download: Steffi Nerius und Petra Tzschoppe (v.re.) gratulieren den Vertreterinnen des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen zur Auszeichnung mit dem Glecihstellungspreis des DOSB (Foto: DOSB / Camera4)