52/2017

World Games Team Deutschland zieht Erfolgsbilanz

Mit einem großen Erfolg für das World Games Team Deutschland sind am Sonntag die zehnten Weltspiele der nichtolympischen Sportarten in Breslau zu Ende gegangen. Mit den beiden Goldmedaillen im Kanu-Polo am Abschlusstag schob sich das Team mit 18 Mal Gold auf den zweiten Rang aller 111 teilnehmenden Nationen. Nur Russland gewann mehr Goldmedaillen. Italien kam auf 16, Frankreich auf 14 Mal Gold.

„Team Deutschland hat sich in diesen zehn Wettkampftagen sehr leistungsstark gezeigt und in vielen verschiedenen Wettbewerben Weltklasseleistungen erbracht“, sagte Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und Delegationsleiter in Breslau. „So haben wir das gute Ergebnis von vor vier Jahren in Cali noch einmal deutlich verbessert, sowohl was die Anzahl als auch was die Farbe der Medaillen betrifft. Und vor allem haben wir gezeigt, wie vielfältig, wie faszinierend der Sport sein kann und wie erfolgreich wir ihn gestalten können.“ Schimmelpfennig bekräftigte, dass der DOSB anstrebe, bei der anstehenden Leistungssportreform die nichtolympischen World-Games-Sportarten besser zu fördern.

Auch nach der Anzahl der Medaillen nimmt Team Deutschland mit 42 einen Spitzenrang ein. Nur Russland (62) und Frankreich (43) sammelten mehr. Vor vier Jahren hatte Deutschland mit 15 Mal Gold und insgesamt 30 Medaillen Rang vier belegt hinter Italien (18/49), Russland (17/53) und Frankreich (16/40).

Mit 136 Athletinnen und Athleten in den 27 Programmsportarten war das World Games Team Deutschland die viertgrößte Mannschaft in Breslau hinter Gastgeber Polen (249), Italien (172) und Frankreich (152). Hinzu kamen 52 deutsche Teilnehmer in drei der vier Einladungssportarten. 111 teilnehmende Nationen sind Rekord für die World Games. Vor vier Jahren in Cali waren 90 Länder dabei.

Die internationale Konkurrenz in den nichtolympischen Sportarten ist nach wie vor groß. In Breslau gewannen 62 Länder Medaillen in den insgesamt 198 Wettbewerben. In Cali hatten sich die Medaillen sogar auf 72 der 90 teilnehmenden Mannschaften in 171 Wettbewerben verteilt.

Ausrichter Breslau erhielt viel Lob für die Organisation. „Es waren meine ersten World Games, und ich folge Ansicht der Experten, die deutlich sagen, dass man hier die besten Weltspiele erlebt hat“, sagte Dirk Schimmelpfennig: „Es war ein sehr professioneller Rahmen, es waren sehr gute Bedingungen, sehr gute Wettkampfstätten und über die verschiedenen Disziplinen hinweg Weltklasseleistungen.“

Erfolgreichste Athleten im World Games Team Deutschland waren Speedskater Simon Albrecht (zweimal Gold, einmal Silber) und die Lebensretter Danny Wieck (zweimal Gold, einmal Bronze) und Kevin Lehr (je einmal Gold und Silber, zweimal Bronze). Auf drei Medaillen kamen auch Speedskaterin Mareike Thum (einmal Gold, zweimal Bronze), die bei der Eröffnungsfeier die deutsche Fahne trug, und Flossenschwimmer Max Poschart (zweimal Silber, einmal Bronze).

In gleich mehreren Disziplinen konnte das World Games Team Deutschland auch Erfolge von Cali wiederholen oder Medaillenränge verbessern. Die Faustballer und zum Abschluss beide Kanu-Polo-Teams konnten abermals Gold gewinnen; auch Lebensretter, Flossenschwimmer und Ju-Jutsuka erreichten wieder ihre Medaillenziele, die Speedskater und Wasserskifahrer übertrafen sie sogar. Als erste Standard-Tänzer verteidigten Claudia Köhler und Benedetto Ferruggia ihren Titel erfolgreich. Und einen besonderen Erfolg feierte auch Squash-Profi Simon Rösner, der nach Silber in Cali nun Gold gewann.

In 23 von 27 Sportarten gingen deutsche Athletinnen und Athleten in Breslau an den Start. "Unsere Sportler haben in 15 Sportarten Medaillen mit nach Hause nehmen können. Das zeigt, wie breit wir aufgestellt sind", sagte Schimmelpfennig. Dazu kamen mit Silber der American Footballer und Gold von Oliver Zeidler am Ruderergometer zwei Medaillen in den Einladungssportarten.

In vier Jahren finden die elften World Games in Birmingham im US-Bundesstaat Alabama statt. Die Vereinigten Staaten werden damit zum ersten Mal seit 1981 wieder Gastgeber sein; damals fanden die World Games in Santa Clara in Kalifornien statt. Sie sollen rund 50 Millionen US-Dollar, umgerechnet etwa 42,5 Millionen Euro, kosten, kündigten die Organisatoren an.

Der Präsident der Internationalen World Games Vereinigung (IWGA), der Spanier José Perurena, erklärte, die Ausrichtung der Spiele in Polen habe umgerechnet rund 22 Millionen Euro gekostet. Außerdem habe Breslau weitere 50 Millionen Euro in Infrastruktur und Renovierung der Sportanlagen investiert.